Die Ausstellung zeigt siebzehn lichtkinetische Installationen aus der Daros Latinamerica Collection, die der argentinische Künstler Julio Le Parc (*1928) vorwiegend in den 1960er-Jahren geschaffen hat.
Gemeinsam mit seinen Kollegen der Groupe de Recherche d’Art Visuel (GRAV) vollzog Julio Le Parc in den 1960er-Jahren einen radikalen Bruch mit der bislang herrschenden Kunsttradition, weg vom statischen Bild, hin zur Dynamik und damit zu einem beständigen Wechsel. Die Lichtspiele Le Parcs verändern den Raum, erschaffen ihn permanent neu und heben ihn gleichzeitig wieder auf, wobei das Publikum in sein Gesamtkunstwerk vollständig einbezogen wird.
Le Parcs kinetische Werke entziehen sich ganz bewusst jeder spezifischen Interpretation. Der Künstler ist weit davon entfernt, eine bestimmte Sichtweise zu verordnen, er möchte den Menschen ihre Selbstbestimmtheit überantworten. In der rigorosen Verneinung jedweden Anspruchs auf Absolutheit liegt der zutiefst humane und gleichermassen auch politische Aspekt dieser Kunst, die sich gegen jeden Geniekult richtet und sich als anti-autoritär, freiheitlich und demokratisch versteht.
Kuratoren: Hans-Michael Herzog, Käthe Walser, Victoria Giraudo