Puntos de vista zeigt ein reiches Spektrum von unterschiedlichen Gesichtspunkten zeitgenössischen Kunstschaffens in Lateinamerika. Die Ausstellung umfasst 160 Werke von 31 Künstlerinnen und Künstlern, die in Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Cuba, Guatemala, Honduras, Kolumbien, México, Uruguay und in der República Dominicana leben oder lebten. So unterschiedlich wie die Länder, so heterogen sind auch die präsentierten Werke.
In den Exponaten spiegelt sich die Bandbreite heutiger Kunstproduktion wider. So sind Installationen, Fotografien und Videos sehr stark vertreten – aber auch Objekte, Malerei und Zeichnungen.
Die Kunst aus Mittel- und Südamerika wurde im 20. Jahrhundert in den westlichen Ländern lange Zeit vernachlässigt. Erst seit den 1990er-Jahren kann man ein internationales Interesse beobachten, wie die Beteiligung von lateinamerikanischen Künstlerinnen und Künstler an Biennalen und an der Documenta zeigt. Klischees und diffuse Vorstellungen des Exotischen, Fremden, Bunten und Magischen scheinen dennoch nach wie vor weit verbreitet zu sein. Die aus der Daros Latinamerica Collection ausgewählten Arbeiten aus dem Zeitraum von 1968 bis 2005 stehen vor allem in der Tradition einer konzeptualistischen und konstruktivistischen Kunst, die in Lateinamerika ab den 1950er-Jahren neue Ansätze hervorbrachte und häufig, gepaart mit Ironie und Witz, subversive Strategien verfolgte.
Kuratoren: Hans Günter Golinski, Sepp Hiekisch-Picard, Kirsten S. Xani